Ka-Ching! Der Klang des Geldes
Ökonomische, soziale und ästhetische Aspekte von Geld und Musik
Studentisches Symposium 7.–10. November 2019,
Musikwissenschaftliches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
»Can you hear it ring, It makes you wanna sing, It’s such a beautiful thing ‒ Ka-ching!«
Wenn Pink Floyd oder Shania Twain das Übel einer kapitalistischen Gesellschaft besingen; wenn Marilyn Monroe im Film Gentlemen Prefer Blondes ihren besten Freunden, den Diamanten, ein
Lied widmet; wenn sich in Wagners Ring, Puccinis La Fanciulla del West oder in Schrekers Schatzgräber die unheilvolle Opernhandlung an mythisch überhöhten
Zahlungsmitteln entzündet, dann wird durch Musik die Bedeutung der »belebenden Wirkung des Geldes« (Brecht/Eisler) deutlich. Konzertbetriebe, Musiklabels und -verlage, private wie
öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten und nicht zuletzt Künstler*innen erhalten sich durch Geld. Der Kulturbetrieb ist jedoch häufig von öffentlichen Subventionen abhängig. Dadurch können
Musiker*innen und Kulturschaffende in eine Rechtfertigungsposition gedrängt werden, die nicht selten zu hitzigen Debatten über die Schließung von Spielstätten und die Auflösung von Orchestern
führt. Ähnlich steht es mit den Kulturwissenschaften und musikbezogenen Forschungsprojekten, die ganz maßgeblich von Drittmittelfinanzierungen abhängig sind.
Durch diese Systeme stellen sich wiederum ästhetische Sinnfragen: Ist Musik in dieser komplizierten Gemengelage von wirtschaftlichen Einflüssen »frei« oder war sie vielleicht schon immer, sei es
im kirchlichen Rahmen oder am Hofe, eng mit einem kapitalistischen Wertesystem verwoben? Und: ist das ein Problem?
Dieses Symposium wird die Zusammenhänge von Musik und Geld auf unterschiedlichen Ebenen beleuchten. Es wird gemeinsam mit dem DVSM ausgerichtet und richtet sich an Studierende der Musikwissenschaft. Die Tagungssprache ist deutsch, einzelne Vorträge können jedoch auch in englischer Sprache
gehalten werden.
Mögliche Themenschwerpunkte können sein:
• Musik und Wirtschaft (z. B. Verlage, Konzertbetriebe, Industrie, Vereine, Medien)
• Sozioökonomie und Musiksoziologie (z. B. Publikum, Geschmack, Gender, Ästhetik, Aufführungspraxis)
• Autonomie und Ästhetik (z. B. Auftragsarbeiten, Anstellungen, Mäzenatentum)
• Geld in der Musik (z. B. in Opern, Liedern, Songs)
• Geld und Musikforschung (z. B. wissenschaftliche Betriebe, DFG, Stiftungen)